Holzbau als Klimaschützer: Wie nachhaltiges Bauen mit Massivholz den CO₂-Ausstoss reduziert

In einer Zeit, in der der Klimaschutz eine immer grössere Rolle spielt, wird der Bausektor zunehmend auf seine Umweltbilanz hin überprüft. Traditionelle Baumaterialien wie Beton und Stahl sind für etwa 10 % der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich, was die Notwendigkeit nachhaltigerer Alternativen immer dringlicher macht. Eine dieser Alternativen ist der Holzbau, insbesondere der Einsatz von Massivholz (auch als „Mass Timber“ bekannt), der eine besonders vielversprechende Möglichkeit bietet, den CO₂-Ausstoss in der Bauindustrie erheblich zu senken. In diesem Blogpost erfahren Sie, warum Holzbau als nachhaltige Lösung gilt und wie er den Klimaschutz vorantreibt.

Wie Holzbau den CO₂-Ausstoss reduziert

Holz ist im Vergleich zu anderen Baumaterialien wie Beton und Stahl besonders klimafreundlich, da es CO₂ speichert, anstatt es freizusetzen. Bäume nehmen während ihres Wachstums Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre auf und speichern es in ihrem Holz. Dieser Prozess macht Holz zu einem CO₂-neutralen Baustoff, solange es nachhaltig bewirtschaftet wird. Ein Baum kann während seiner Lebenszeit mehrere Tonnen CO₂ speichern, und dieses bleibt auch nach der Verarbeitung des Holzes in Gebäuden gespeichert. Daher fungieren Holzhäuser als CO₂-Senken, die langfristig zur Reduktion der Emissionen beitragen.

Laut einer Studie kann der Einsatz von Holz in der Bauindustrie den CO₂-Ausstoss eines Gebäudes im Vergleich zu herkömmlichen Materialien um bis zu 40 % reduzieren (Clean Energy Wire). Dies liegt daran, dass für die Herstellung von Stahl und Beton enorme Mengen an Energie benötigt werden, was zu hohen Emissionen führt. Holz hingegen ist natürlich, erneuerbar und erfordert viel weniger Energie in der Verarbeitung.

Massivholz: Stabil und nachhaltig

Während Holz traditionell vor allem für Einfamilienhäuser und kleinere Gebäude verwendet wurde, hat die Entwicklung von Massivholz-Technologien den Einsatz von Holz im Bauwesen revolutioniert. Massivholz bezeichnet Holz, das in Schichten miteinander verleimt oder anderweitig verbunden wird, um stabile Bauteile zu schaffen. Diese Konstruktionstechniken ermöglichen es, auch mehrstöckige Gebäude aus Holz zu errichten, die genauso stabil und langlebig sind wie Beton- oder Stahlkonstruktionen.

Ein besonders bekanntes Beispiel für den Einsatz von Massivholz ist das HoHo Wien, eines der höchsten Holzhäuser der Welt. Dieses 24-stöckige Gebäude besteht grösstenteils aus Massivholz und setzt ein klares Zeichen für den nachhaltigen Wohnungsbau​ (Fordaq). Solche Projekte zeigen, dass Massivholz eine ernsthafte Alternative zu konventionellen Baumaterialien darstellt – nicht nur in Bezug auf Stabilität, sondern auch in puncto Brandschutz und Energieeffizienz.

Vorteile des Holzbaus für die Umwelt

Neben der Reduzierung des CO₂-Ausstosses bietet der Holzbau weitere Umweltvorteile:

Nachhaltige Forstwirtschaft

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Solange die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden, kann Holz immer wieder verwendet werden, ohne die Umwelt zu belasten. Im Gegenteil, gut bewirtschaftete Wälder tragen sogar zur Kohlenstoffspeicherung bei und bieten Lebensraum für zahlreiche Arten.

Energieeffizienz

Holzhäuser sind von Natur aus energieeffizient. Holz besitzt hervorragende Isoliereigenschaften, was bedeutet, dass Gebäude aus Holz im Winter weniger Heizenergie und im Sommer weniger Kühlung benötigen. Das spart nicht nur Energiekosten, sondern reduziert auch den CO₂-Fussabdruck.

Reduzierter Abfall und Kreislaufwirtschaft

Holzbau passt perfekt in das Konzept der Kreislaufwirtschaft. Holz kann mehrfach verwendet werden – von der Verwendung alter Holzbalken in neuen Projekten bis hin zur Wiederverwertung von Holzresten. Zudem ist Holz im Gegensatz zu Beton biologisch abbaubar, was die Entsorgung umweltfreundlicher macht.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen im Holzbau, die angegangen werden müssen, um diese Bauweise breiter zu etablieren:

Brandschutz

Holz wird häufig als leicht brennbar angesehen, was Bedenken hinsichtlich der Sicherheit weckt. Allerdings haben moderne Massivholz-Technologien gezeigt, dass Holz unter bestimmten Bedingungen feuerbeständig sein kann. Beim Verbrennen bildet Holz eine Kohleschicht, die das Innere des Bauteils schützt und so die Stabilität des Gebäudes für einen bestimmten Zeitraum gewährleistet (Fordaq).

Regulierungen und Normen

In einigen Ländern gibt es noch strikte Bauvorschriften, die den Einsatz von Holz in grossen Bauprojekten einschränken. Hier bedarf es neuer gesetzlicher Regelungen und Standards, die den Einsatz von Holz als Baumaterial in mehrstöckigen Gebäuden fördern.

Kosten und Skalierbarkeit

Holzbauten können in der Anfangsphase teurer sein als traditionelle Bauweisen, da die Technologien und Fachkräfte noch nicht flächendeckend verfügbar sind. Langfristig gesehen amortisieren sich die höheren Baukosten jedoch durch die Energieeinsparungen und die geringeren Betriebskosten.

Holzbau: Die Zukunft des klimafreundlichen Bauens

In Anbetracht der drängenden Klimafragen ist der Holzbau ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigen Bauens. Durch die Nutzung von Massivholz können nicht nur moderne, ästhetisch ansprechende Gebäude entstehen, sondern auch ein grosser Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Regierungen in Europa, darunter auch Deutschland, setzen bereits auf die Förderung des Holzbaus als Teil ihrer Dekarbonisierungsstrategie für den Bausektor​(Clean Energy Wire). Mit neuen Technologien und veränderten Bauvorschriften wird Holzbau in den kommenden Jahren eine noch wichtigere Rolle spielen.

Fazit

Der Holzbau, insbesondere mit Massivholz, bietet eine hervorragende Möglichkeit, den CO₂-Ausstoss in der Bauindustrie erheblich zu senken. Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und die Fähigkeit, CO₂ zu speichern, machen Holz zu einem der umweltfreundlichsten Baustoffe. Während es noch Herausforderungen gibt, zeigt die zunehmende Anzahl an Projekten, dass der Holzbau das Potenzial hat, eine zentrale Rolle in der Zukunft des Bauens zu spielen. Wenn Sie nach einer nachhaltigen Bauweise suchen, die sowohl ästhetisch als auch umweltfreundlich ist, ist der Holzbau die perfekte Wahl.

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Laurin und Corvin Lagler, Geschäftsführer des LAGLER Bauunternehmens, mit freundlichen, professionellen Porträtaufnahmen.